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TDC &

Einführung eines Qualitäts- und Arbeitsschutzmanagements

Gestaltungsbereich: Arbeitsschutzorganisation, Arbeitsmittel und Arbeitsumgebung

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Zusammenfassung

Durch ein systematisches eingeführtes Qualitäts- und Arbeitsschutzmanagement und die daraus abgeleiteten technischen Veränderungen im Betrieb, konnten die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter deutlich verbessert werden. Dies gilt insbesondere für die Belastung durch Dämpfe und Stäube im Fertigungsbereich.

Auslösendes Ereignis

Der Betrieb ist in der Glasfaserkunststoff-(GFK)-Produktion tätig. Die Auftraggeber erwarteten eine Produktion nach dem Qualitätsmanagement. In der GFK-Produktion sind qualifizierte Mitarbeiter rar. Die vorhandenen Beschäftigten sollten möglichst nicht krankheitsbedingt vorzeitig aus dem Arbeitsprozess ausscheiden. Die Mitarbeiter sind in einer Arbeitsumgebung, die von Dämpfen, Stauben, Lärm und Stress geprägt ist, tätig. Geringe bzw. keine Flukuation und qualitativ hochwertige Erzeugnisse müssen produziert werden.

 



Ziel

Die Erhaltung und der Ausbau der GFK-Produktion und damit die Erhaltung und Erweiterung des Betriebes sowie die Verbesserung der bestehenden Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter standen im Mittelpunkt.

Lösungsweg

Als erstes wurde ein Qualitätsmanagement (QM) nach DIN ISO 9001:2000 eingeführt. In dieses wurde das Arbeitsschutzmanagement integriert, da es nicht losgelöst zertifiziert werden konnte.

Im Arbeitsschutzmanagement wurden unter anderem Prozesse wie Qualifikation, Unterweisung, Störfälle oder auch Unfälle integriert. Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen wurden arbeitsplatz- und tätigkeitsbezogene Messungen durch den messtechnischen Dienst der zuständigen Berufsgenossenschaft (BG) vorgenommen. Die Auswertung der Messungen durch das BG-Institut für Arbeitsschutz (BGIA) erbrachte einige gezielte Maßnahmen-Empfehlungen.

Als herausragendes Beispiel kann hier die Ergänzung der Absaugung von styrolhaltigen Dämpfen angeführt werden. Für die Herstellung von Flachlaminaten ist neben den vorhandenen beweglichen Absaugarmen eine umlaufende Bodenabsaugung ergänzt worden.Eine gleichmäßige Absaugung im Randbereich wurde durch ein besonderes Lochsystem in der Bodenleiste erreicht. Die Dämpfe konnten sich somit nicht mehr über größere Bereiche am Boden der Werkhalle ausbreiten.

Bei Trenn- und Schleifarbeiten entstehen, trotz einer Vorortabsaugung, Stäube, die in der Werkhalle frei gesetzt wurden. Eine weitere Begleiterscheinung ist der Lärm. Innerhalb der Werkhalle erfolgte daher eine räumliche Trennung. Es entstand ein so genannter Schleifraum mit einem Rolltor und einer zusätzlichen Tür, die nun während der Schleifarbeiten geschlossen wird. Im Schleifraum selbst ist ein Register für die Absaugung der Stäube über die gesamte Wandbreite installiert worden. Die abgesaugte Luft wird über einen Filter gereinigt und dem Raum dann wieder zugeführt. Unmittelbar nach Ausführung der Schleifarbeiten kann der Raum von dem Mitarbeiter verlassen werden ohne das Rolltor öffnen zu müssen.

Für den Transport der Fertigteile (Schächte, Abdeckungen, Windkraftanlagengehäuse) in der Werkhalle sowie zur Be- und Entladung von Fahrzeugen steht jetzt ein Acht-Tonnen-Brückenkran zur Verfügung. Die vormals schnurgebundende Steuerung wurde durch eine Funksteuerung abgelöst. 



Erfolg

Durch die direkte Einbeziehung der Mitarbeiter in den Veränderungsprozess stieg automatisch auch deren Verantwortungsbewusstsein.

Durchgeführte Probemessungen (Lärm und Dämpfe) in Zusammenarbeit mit dem Amt für technische Sicherheit (Gewerbeaufsicht) haben nach den erfolgreich realisierten Maßnahmen ergeben, dass Lärmpegel und Dämpfe wesentlich geringer waren als vorher. Der vorgeschriebene Grenzwert für Styrol liegt bei 86 mg/m3. Vor den Maßnahmen wurden 90 mg/m3 gemessen, danach nur noch 41 mg/m3.

Stäube, die im Schleifraum frei gesetzt wurden, können durch die Abgrenzung nicht mehr in den restlichen Werkhallenbereich gelangen. Der Mitarbeiter kann nach Beendigung der Schleif- und Trennarbeiten den Raum durch eine Nebentür verlassen. Die Entnahme des bearbeiteten Teils erfolgt nach Absaugung des Staubes. Die Absaugung und Rückführung der gereinigten Luft hat sogar zwei Effekte: Der schwebende Staub wird aus dem Bereich entfernt und die zurückgeführte Luft muss in der kalten Jahreszeit nicht zusätzlich angewärmt werden, wie zum Beispiel bei einer Frischluftzuführung von außen.

Durch technische Lösungen in der Absaugung von Dämpfen und Abgrenzungen von staub- und lärmintensiven Bereichen sind wesentlich verbesserte Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten entstanden.

Die Funksteuerung des Brückenkrans ermöglicht es nun dem Bediener, sich außerhalb der Gefahrenzone zu bewegen. Während des Transport- bzw. Ladeprozesses kann er um ein großes Fertigteil herumgehen und hat zusätzlich noch eine bessere Übersicht. 



Betrieb

Betriebsname:TDC – Technical Duroplastic Constructions GmbH
Straße:Gewerbepark 8
PLZ:17039
Ort:Trollenhagen
Internetadresse:www.tdc.de
Betriebsgröße:10 bis 49 Beschäftigte
Gründungsjahr:1989/2002
Wirtschaftssektor:- Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

Betriebliche(r) Ansprechpartner/in

Name:Gerd Paulisch, Heiko Zinke
Funktion:Geschäftsführung
Telefon:03 95/42 90 624
Fax:03 95/42 90 619
E-Mail:paulisch@tdc.de; zinke

Berater/in

Firma/Institution:KCM Ingenieurbüro
Name:Norbert Maaß, Fachkraft für Arbeitssicherheit
Telefon:03 95/42 26 865
Fax:03 95/42 17 006
E-Mail:kcm.ingbuero@t-online.de


Gestaltungsbereich:

Arbeitsschutzorganisation, Arbeitsmittel und Arbeitsumgebung

Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Optimierung der Arbeitsplätze zugunsten der Beschäftigten, aber auch zur Steigerung der Produktivität (Lärm, Staub, Reinigungsmittel, Hebehilfen, verstellbare Arbeitstische, Absicherung, Ergonomie etc.).