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Wiegmann GmbH

Auf wachsenden Zeitdruck reagieren

Gestaltungsbereich: Arbeitszeit

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Zusammenfassung

Zwischen September und März laufen bei Wiegmann die Maschinen auf Hochtouren. Viele Aufträge müssen sehr kurzfristig abgewickelt werden. Das war mit dem alten Arbeitszeitmodell nicht mehr zu schaffen. Flexibilität war gefragt, um die Kunden nicht zu verlieren. Im Rahmen der Aktion 100 Betriebe ließ sich das Unternehmen beraten. Für eine Probezeit von sechs Monaten wurde ein Dreischichtenmodell eingeführt. Die Mitarbeiter konnten sich aussuchen, ob sie 98, 130 oder 174 Stunden pro Monat arbeiten wollten, das entsprach einer täglichen Arbeitszeit von viereinhalb, sechs oder acht Stunden. Heute sind alle sehr zufrieden. Beschäftigungspolitisch war die neue Arbeitszeitregelung ein Erfolg.

Auslösendes Ereignis

Zwischen September und März laufen bei uns die Maschinen auf Hochtouren. Früher arbeiteten deshalb in diesen Stoßzeiten zahlreiche 325-Euro-Kräfte in dem Kuvertierbetrieb in Petershagen, um über die Runden zu kommen, und die Mitarbeiter mussten sehr viele Überstunden ableisten. Ob Verlage, Möbelhäuser oder das Finanzamt: alle haben es eilig. Der Zeitdruck der Kunden werde automatisch an das letzte Glied in der Kette weitergegeben und das ist nun mal der Versand. Rund 300.000 Aussendungen verlassen jeden Tag die 7.000 Quadratmeter großen Hallen der Wiegmann GmbH. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestücken die Sortiermaschinen mit Anschreiben und Prospekten, kleben Adressaufkleber auf die Sendungen oder verpacken Zeitschriften nach Postleitzahlen geordnet auf Paletten. Viele Aufträge müssen sehr kurzfristig abgewickelt werden. Das war mit dem alten Arbeitszeitmodell nicht mehr zu schaffen. Flexibilität war gefragt, um die Kunden nicht zu verlieren.

Ziel

Im Rahmen der Aktion 100 Betriebe ließ sich das Unternehmen beraten. Ziel war es außerdem, die Vielzahl individueller Arbeitszeitregelungen zu vereinheitlichen und zukünftig auf den Einsatz von Saisonarbeitskräften mit geringfügigen Arbeitsverhältnissen zu verzichten, um dafür mehr Arbeitern eine feste Anstellung zu ermöglichen.

Lösungsweg

Für eine Probezeit von sechs Monaten wurde ein Dreischichtenmodell eingeführt. Die Frühschicht beginnt morgens um fünf Uhr und endet um 13.30 Uhr, die Tagschicht arbeitet von 7.30 Uhr bis 16.15 Uhr und die Spätschicht von 13.30 Uhr bis 22.00 Uhr. Ein wöchentlicher Wechsel macht das Ganze zwar übersichtlich, brachte anfänglich jedoch Probleme für die Arbeiterinnen mit schulpflichtigen Kindern. Sonja Maschhause, langjährige Mitarbeiterin des Betriebs, wünscht sich manchmal die früheren Arbeitszeiten von halb acht morgens bis halb vier nachmittags zurück. Dennoch habe sie Verständnis für die Umstellung. "Eilige oder zusätzlich eingehende Sendungen können durch das neue Arbeitszeitmodell besser bewältigt werden. Gleichzeitig mit den Schichten wurde ein dreistufiges Arbeitszeitkontenmodell eingeführt. Die Mitarbeiter konnten sich aussuchen, ob sie 98, 130 oder 174 Stunden pro Monat arbeiten wollten, das entsprach einer täglichen Arbeitszeit von viereinhalb, sechs oder acht Stunden. Die Beschäftigten haben die Möglichkeit, ihr Stundenkontingent um 25 Prozent zu überschreiten. Die Überstunden werden dann auf einem Zeitkonto gutgeschrieben und später durch Freizeit ausgeglichen. Natalie Klatt, Mutter von zwei Kindern, arbeitet monatlich 98 Stunden im Betrieb. Mehr wäre ihr auf Dauer zu viel, aber ihr Plusstundendepot sei bis zum Anschlag gefüllt. "Was ich in den letzten Monaten angesammelt habe, nutze ich, um in den Schulferien Zeit für meine Kinder zu haben". In Absprache mit den Kollegen, sei es kein Problem mehrere Tage hintereinander freizunehmen oder den Urlaub zu verlängern.

Erfolg

Zweimal im Jahr müssen die Konten ausgeglichen sein, damit sich nicht zu viele Überstunden ansammeln und die Mitarbeiter sowie die Geschäftsführung den Überblick behalten. Heute sind alle sehr zufrieden. Beschäftigungspolitisch war die neue Arbeitszeitregelung ein Erfolg. Auf die befristete Einstellung von zusätzlichen Arbeitsplätzen konnte weitgehend verzichtet werden und trotz Konjunkturschwäche konnten alle Arbeitsplätze erhalten und sogar zwei neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Betrieb

Betriebsname:Wiegmann GmbH
Straße:
PLZ:
Ort:Petershagen
Internetadresse:www.wiegmann-online.de
Betriebsgröße:50 bis 249 Beschäftigte
Gründungsjahr:1996
Wirtschaftssektor:Grundstücks- und Wohnungswesen

Betriebliche(r) Ansprechpartner/in

Name:Ortwin Wiegmann
Funktion:Geschäftsführung
Telefon:0 57 02 - 820-0
Fax:0 57 02 - 820-140
E-Mail:info@wiegmann-online.de


Gestaltungsbereich:

Arbeitszeit

Maßnahmen zur Um- und Neuorganisation von Arbeitszeiten zum Wohl der Mitarbeiter und zur Verbesserung der Produktivität (Arbeitszeitmodelle, Ampelkonto, Schichtarbeit etc.).