Umweltschonende Elektro-Dialyse
Gestaltungsbereich:
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Zusammenfassung
Durch den Einsatz der wesentlich umweltschonenderen Elektro-Dialyse zur Verchromung von Werkstücken konnten in dem Galvanikbetrieb große Mengen an Rohstoffen, Chemikalien und Wasser eingespart werden. Durch die damit verbundene Reduzierung der Abwässer und Schwermetall-Schlämme wurde ein deutlicher Beitrag für die Umwelt und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen geleistet.
Auslösendes Ereignis
Während des Verchromungsvorgangs wird der Elektrolyt durch Metallkationen verunreinigt, was sich negativ auf die Anwendungsqualität auswirkt und fortwährende Reinigung nötig macht. Das eingesetzte Kationenaustausch-Verfahren war auf Grund seiner hohen Kosten und dem Anfall großer Mengen schwermetallbelasteten Abwassers ökologisch und ökonomisch unattraktiv.
Ziel
Seit 1984 ist das Unternehmen Mitglied der "Gütegemeinschaft Galvanotechnik". Eine Branche mit einem so hohen Frischwasserbedarf und starker Abwasserbelastung muss neben ihrem Betriebsergebnis vor allem auch ihrer großen Verantwortung für die Umwelt gerecht werden. Ziel für das Unternehmen war die Entwicklung eines umweltschonenderen Verfahrens zur Verchromung.
Lösungsweg
In Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn und der Bundesstiftung Umwelt entwickelte man bei Jatzke die umweltschonendere Elektro-Dialyse. Hier werden die Arbeitsbäder durch Entfernung bzw. Aufoxidierung der Fremdionen vor Ort gereinigt, was eine theoretisch unendliche Lebensdauer der Bäder zur Folge hat. Die entfernten Verunreinigungen werden dabei elektrolytisch abgeschieden und recycelt.
Erfolg
Die resultierenden Vorteile für die Umwelt sind vor allem der Wegfall von Abwasser und Konzentraten sowie der reduzierte Rohstoff- und Chemikalieneinsatz. Es entstehen keine schwermetallhaltigen und kostenintensiv zu entsorgenden Schlämme. Als Hilfselektrolyt dient Zitronensäure in Verbindung mit Kaliumhydroxid – ökologisch unbedenkliche und preiswerte Stoffe, die darüber hinaus zu einer deutlichen Verbesserung des Elektro-Dialyse-Verfahrens führen. Seit der Einführung des Systems profitiert man bei Jatzke von einer jährlichen Senkung der Betriebskosten um ca. 45.000 Euro. Große Mengen belasteten Abwassers und 7,5 t Schwermetall-Schlamm werden vermieden. Die Reduzierung des jährlichen Chemikalienbedarfs beträgt ca. 25 t. Statt 10.000 Liter Schwefelsäure werden nur noch 750 Liter unbedenkliche Zitronensäure eingesetzt. Der Wasserverbrauch konnte durch den Einsatz einer computergesteuerten Kühlanlage um 28.000 m
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Weiterführende Informationen
www.pius-info.de
Betrieb |
Betriebsname: | Rudolf Jatzke Hartchrom |
Straße: | Edisonstraße 7 |
PLZ: | 33689 |
Ort: | Bielefeld-Sennestadt |
Internetadresse: | www.jatzke-hartchrom.de |
Betriebsgröße: | 10 bis 49 Beschäftigte |
Gründungsjahr: | 1977 |
Wirtschaftssektor: | - Metallerzeugung und -bearbeitung |
Betriebliche(r) Ansprechpartner/in |
Name: | Günter Hölthöfer |
Funktion: | Geschäftsführer |
Telefon: | 05205-5288 |
Fax: | 05205-21761 |
E-Mail: | info@jatzke-hartchrom.de |
Gestaltungsbereich:
Arbeitsschutzorganisation, Arbeitsmittel und Arbeitsumgebung
Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Optimierung der Arbeitsplätze zugunsten der Beschäftigten, aber auch zur Steigerung der Produktivität (Lärm, Staub, Reinigungsmittel, Hebehilfen, verstellbare Arbeitstische, Absicherung, Ergonomie etc.).