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GALERIA Logistik GmbH (ein Unternehmen der GALERIA Kaufhof Gruppe) / Galeria Kaufhof Hauptverwaltung

Jahresarbeitszeitkonto

Gestaltungsbereich: Arbeitszeit

Zusammenfassung

An allen Filial- und Lager-Standorten der GALERIA Kaufhof GmbH findet eine systematische Personalplanung statt, die eng mit der Umsatz- sowie der Wareneingangsplanung verzahnt ist. Das Warenhausgeschäft ist grundsätzlich ein stark saisonales Geschäft. Das Weihnachtsgeschäft ist die stärkste Saison.

Um die Verteilung der Arbeitszeit anforderungsgemäß zu steuern, werden im Unternehmen Jahresarbeitszeitkonten für Mitarbeiter/innen geführt. Bei Jahresarbeitszeitkonten ist es möglich, Plus- und Minus-Stunden über einen längeren Zeitraum auszugleichen. Dies ist zur Überbrückung von Arbeitsspitzen sehr hilfreich. Im Distributions Centrum in Frechen wurden diese Jahresarbeitszeitkonten weiter flexibilisiert. Es wurde von einer monatlichen auf eine tagesbezogene Feinplanung umgestellt und auch die tägliche Mindestarbeitszeit verringert.

Die Umstellung der Planung und die weitere Flexibilisierung der Jahresarbeitszeitkonten bieten sowohl dem Unternehmen in Bezug auf die Kundenzentrierung als auch den Mitarbeitern/innen im Sinne der Work-Life-Balance Vorteile.



Auslösendes Ereignis

Im Rahmen der kundenzentrierten Ausrichtung des Unternehmens galt es Unternehmensbelange und Mitarbeiterbelange miteinander zu verbinden. Das Unternehmen Galeria Kaufhof hat sich frühzeitig mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf die eigene Belegschaft sowie auf die Kundenstruktur auseinander gesetzt. Seit Jahren praktiziert das Unternehmen Demografie- sensible Personalarbeit. Zahlreiche auf Nachhaltigkeit angelegte Maßnahmen werden standortübergreifend umgesetzt.

Darüber hinaus bestehen im Rahmen der tariflichen und unternehmensweit geltenden Rahmenbedingungen an jedem Standort Gestaltungsspielräume im Bereich des Personalmanagements, wie zum Beispiel bei der Arbeitszeitgestaltung. Die Betriebsleitung des Distributions Centrums Frechen führte im Jahr 2009 für die Beschäftigten im Rahmen der Jahresarbeitszeitkonten eine tagesbezogene Feinplanung (s.u.) ein, um saisonale Spitzen aufzufangen und dauerhaft Arbeitsplätze zu sichern.



Ziel

Der Einsatz flexibler Arbeitszeitmodelle, u.a. die Verwendung von Jahresarbeitszeitkonten, ermöglicht es der Betriebsleitung und den Personalverantwortlichen des Distributions Centrums Frechen, bei konjunkturellen Nachfrageschwankungen und saisonbedingten Arbeitsspitzen flexibel reagieren zu können. Es dient somit auch der Arbeitsplatz- und Standortsicherung. Für die Beschäftigten am Standort Frechen bietet dieses flexible Arbeitszeitmodell die Möglichkeit, Beruf und Privatleben bewusster zu kombinieren und die individuelle Zeitsouveränität zu steigern.

Lösungsweg

Die Beschäftigten des Distributions Centrums Frechen praktizieren eine 5-Tage-Arbeitswoche auch bei einer eventuellen 6-tägigen Betriebsöffnung.

Voraussetzung für die Einführung und Umsetzung des neuen Arbeitszeitmodells war eine intensive Kommunikation und Abstimmung mit dem Betriebsrat und weiteren Interessenvertretern.

Im Rahmen der Nutzung des Jahresarbeitszeitkontos kann die tägliche, wöchentliche und monatliche Arbeitszeit erheblich variieren. In Abhängigkeit des jeweiligen Arbeitsbereiches liegt die tägliche Arbeitszeit zwischen mindestens 4 h und maximal 10 h pro Tag. Wochenweise erstellen die Verantwortlichen eine Prognose für die Umschlagsmengen und planen den dafür benötigten Personaleinsatz. Am Tag selbst wird die Feinplanung der Belegschaft bis 10 Uhr mitgeteilt, d.h. die jeweiligen Teams werden über das aktuelle Arbeitsvolumen informiert. Daraus kann sich eine Abweichung von der zuvor geplanten Arbeitszeit von +1 bis -2 Stunde(n) ergeben. Individuelle Wünsche der Beschäftigten werden teamintern geregelt, im Bedarfsfall kann auf Mitarbeiter/innen mit einer Springerfunktion zurückgegriffen werden.

Die geleisteten Arbeitsstunden werden über eine elektronische Zeiterfassung registriert. Die von den Beschäftigten - abweichend von der tariflichen Arbeitszeit - geleisteten bzw. nicht geleisteten Stunden, werden auf das Zeitkonto gebucht. Ein Plussaldo kann bei Bedarf für Freizeit oder Übergangszeiten genutzt werden. Auf Grund des geringeren Arbeitsaufkommens im ersten Halbjahr und des Aufbaus von Minusstunden bietet dieser Zeitraum optimale Möglichkeiten, um private Interessen und berufliche Anforderungen (z.B. Freizeit und/oder familiären Verpflichtungen) noch besser zu koordinieren.
Beispiel: Je nach Arbeitsanfall werden in Absprache mit dem örtlichen Betriebsrat auch ganze Tage ‚geschlossen’, so dass einerseits Plusstunden abgebaut werden, aber auch Minusstunden aufgebaut werden können. Dadurch werden z.B. ‚Brückentage’ im Frühjahr arbeitsfrei oder auch hoher Arbeitsanfall im zweiten Halbjahr für Saisonspitzen abgedeckt.



Erfolg

Durch die Anpassung der Arbeitszeit an die betrieblichen Anforderungen gelingt eine bessere Synchronisation von Markt- und Betriebsbedingungen. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter/innen für diese Thematik sensibilisiert und dem Unternehmen gelingt es, in Kombination zahlreicher weiterer aufeinander abgestimmter HR-Maßnahmen, die Beschäftigten langfristig an das Unternehmen zu binden.

Weiterführende Informationen

Bei dem Einsatz von Arbeitszeitmodellen gilt es darauf zu achten, sowohl die betrieblichen Belange als auch die Bedarfe der Beschäftigten zu berücksichtigen. Die Umsetzung von HR-Maßnahmen bedarf eines längeren Zeitraums, die darüber hinaus durch eine intensive Kommunikation begleitet werden sollte.

Die Notwendigkeit des Arbeitszeitmodells für logistische Strukturen und die Sicherung der Arbeitsplätze wurde seitens der Beschäftigten des Distributions Centrums Frechen erkannt. Jedoch bedeutete die flexible Arbeitszeit, die sich täglich neu an dem vorhandenen Arbeitsvolumen ausrichtet, zunächst eine individuelle Erhöhung des Organisationsaufwandes. Die Beschäftigten sahen sich täglich mit Planungsunsicherheiten konfrontiert und die Vereinbarung von Beruf und Privatleben schien zunächst erschwert.

Betriebsleitung und den Personalverantwortlichen ist bewusst, dass - obwohl die Einführung dieses Arbeitszeitmodells bereits über zwei Jahre zurück liegt – die interne Kommunikation weiter gepflegt werden muss. Um eine hohe Akzeptanz bei den Beschäftigten zu erreichen und vor allem die Work-Life-Balance der Mitarbeiter/innen zu erhöhen, bedarf es nicht nur eines permanenten, direkten kommunikativen Austausches, sondern auch einer stringenten Umsetzung des Arbeitszeitmodells durch Vorgesetzte. Rücksichtnahme und ein erhöhtes Verständnis von Vorgesetzten hinsichtlich privater Termine von Mitarbeitern/innen sind weitere Bausteine für eine erfolgreiche Umsetzung des Arbeitszeitmodells.



Betrieb

Betriebsname:GALERIA Logistik GmbH (ein Unternehmen der GALERIA Kaufhof Gruppe) / Galeria Kaufhof Hauptverwaltung
Straße:Bonnstr. 41-45
PLZ:50226
Ort:Frechen
Internetadresse:www.galeria-kaufhof.de/
Betriebsgröße:250 bis 999 Beschäftigte
Gründungsjahr:
Wirtschaftssektor:Handel allg., Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Betriebliche(r) Ansprechpartner/in

Name:Hans-Jürgen Baudy / Andrea Ferger-Heiter
Funktion:Betriebsleitung DC Frechen / Demografie-Beauftragte
Telefon:02234/1077100 / 0221/2232547
E-Mail:hans-juergen.baudy@kaufhof.de / andrea.ferger-heiter

Berater/in

Firma/Institution:ipl-Projekt
Name:Anja Kurfürst
E-Mail:kurfuerst@mortsiefer.de
Internetadresse:www.ipl-nrw.de


Gestaltungsbereich:

Arbeitszeit

Maßnahmen zur Um- und Neuorganisation von Arbeitszeiten zum Wohl der Mitarbeiter und zur Verbesserung der Produktivität (Arbeitszeitmodelle, Ampelkonto, Schichtarbeit etc.).