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Wacker GmbH

Alles im Lack - Dank neuem Arbeitszeitmodell

Gestaltungsbereich: Arbeitszeit

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Zusammenfassung

Bei einer Weiterbildung der HWK Münster entstand der erste Kontakt zum Thema der modernen Arbeitszeitgestaltung und es war leicht klar, das könnte auch diesen Betrieb weiterbringen. So erarbeitete man schliesslich gemeinsam mit der Arbeitszeitberaterin der Kammer einen Vorschlag zur Neugestaltung der Arbeitszeiten, der dann dem zehnköpfigen Team der Autolackiererei im Rahmen einer Betriebsversammlung zur Diskussion gestellt wurde. Ein Arbeitszeitkonto sorgt nun dafür, dass in arbeitsreichen Zeiten die Verlängerung der Arbeitszeit möglich wird. Bei weniger Arbeit liegt die Verantwortlichkeit für einen früheren Feierabend bei den Mitarbeitern. Sie sprechen sich untereinander ab und können so Freizeit, Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren.

Auslösendes Ereignis

Der Lackierbetrieb Wacker im Kreis Coesfeld ist ein traditionelles Familienunternehmen. Vor fast 40 Jahren gründeten Christel und Josef Wacker die Firma in Südkirchen. Heute gibt es bereits zwei Standorte mit verschiedenen Schwerpunkten im Serviceangebot. Die Firma Wacker in Selm hat sich auf LKW-Lackierung spezialisiert und wird von Josef Wacker jun. und seiner Frau Sandra geführt. Bruder Andreas Wacker und Frau Inga leiten den Standort in Südkirchen. Auch die Kfz-Branche leidet unter der mangelnden Binnennachfrage in Deutschland. Viele Autobesitzerinnen und -besitzer schieben die Reparaturen so weit wie möglich auf. "Hauptsächlich regulieren wir hier Versicherungsschäden, die Eigenzahler sind sehr selten geworden", berichtet Inga Wacker.
Inga Wacker ist gelernte Optikerin und hat in den Betrieb eingeheiratet. "Ehrlich gesagt, war es gar nicht so einfach sich hier einzuarbeiten", erzählt Inga Wacker, "ich musste den ganzen kaufmännischen Bereich, aber auch die Lohnbuchhaltung erlernen." Dafür nutzte sie ein Angebot der Handwerkskammer Münster und bildete sich weiter zur Fachwirtin für kaufmännische Betriebsführung im Handwerk. Hier entstand dann auch der erste Kontakt zum Thema der modernen Arbeitszeitgestaltung. Im Rahmen ihrer Weiterbildung erfuhr Frau Wacker vom Angebot der HWK Münster, Arbeitszeitberatung in Handwerksunternehmen kostenfrei in Anspruch nehmen zu können. Dieses Angebot galt bis Ende 2003. "Mir war gleich klar, das könnte auch unseren Betrieb weiterbringen", erklärt Frau Wacker.

Ziel

Die Philosophie des Lackierbetriebs in Südkirchen lautet: prompter Qualitätsservice für die Kunden. Das beinhaltet, dass die Arbeiten ausschließlich von Fachpersonal vorgenommen werden und wer Anfang der Woche sein Auto zur Reparatur abgibt, bekommt es innerhalb der gleichen Woche auch zurück. Hin und wieder bedeutete das in der Vergangenheit daher auch Samstagsarbeit für die Mitarbeiter, um auch wirklich alle Autos fertig zu stellen. Allerdings geschah das eher auf freiwilliger Basis. "Für uns wurde aber immer deutlicher, wir müssen etwas an den Servicezeiten und damit auch an den Arbeitszeiten und deren Gestaltung ändern", erinnert sich Frau Wacker. So erarbeitete sie gemeinsam mit der Arbeitszeitberaterin der Kammer einen Vorschlag zur Neugestaltung der Arbeitszeiten, der dann dem zehnköpfigen Team der Autolackiererei im Rahmen einer Betriebsversammlung zur Diskussion gestellt wurde. In einer lebhaften Gesprächsrunde wurde vor allem über die geplante regelmäßige Samstagsarbeit diskutiert. Der Samstag sollte nämlich nach dem neuen Konzept ein ganz normaler Werktag werden, an dem, wenn auch nur in Ausnahmefällen, über den Nachmittag hinausgearbeitet werden sollte. Schließlich einigten sich jedoch beide Parteien auf den Samstag.

Lösungsweg

Die Mitarbeiter stimmten der Betriebsvereinbarung zu und seit dem 1. April 2004 gilt die neue Arbeitszeitregelung, die sowohl dem Betrieb als auch den Mitarbeitern mehr Flexibilität bietet. "Warum soll denn ein Geselle von 16 bis 17 Uhr die Halle fegen, wenn nichts los ist, nur weil er erst um 17 Uhr Feierabend hat?", fragt Frau Wacker. Ein Arbeitszeitkonto sorgt nun dafür, dass in arbeitsreichen Zeiten die Verlängerung der Arbeitszeit möglich wird. Bei weniger Arbeit liegt die Verantwortlichkeit für einen früheren Feierabend bei den Mitarbeitern. Sie sprechen sich untereinander ab und können so Freizeit, Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren. Die Mitarbeiter schätzen den Freizeitausgleich sehr. "Schließlich bleibt ja am Ende des Monats kaum etwas von den Überstundenzuschlägen übrig", weiß Frau Wacker.


Erfolg

Durch die Einführung eines Arbeitszeitkontos veränderte sich auch etwas in der Lohnverteilung. Bislang wurde nämlich nach geleisteten Arbeitsstunden, die per Stechuhr gemessen wurden, bezahlt. Je nachdem, wie viele Tage ein Monat hat, kam es da zu Unterschieden. Der Tarifvertrag sieht in diesem Betrieb eine 40-Stundenwoche vor, die nun auch monatlich mit dem gleichen Betrag bezahlt wird, unabhängig von der Zahl der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. "Jetzt haben unsere Mitarbeiter jeden Monat ein ganz klar kalkulierbares Einkommen und eine übersichtliche Kostentransparenz", beschreibt Frau Wacker die Vorteile für die Belegschaft. Sie selbst hat es in der Lohnbuchhaltung jetzt auch leichter, da sie immer mit konstanten Werten rechnen kann. Die Arbeitszeitkonten werden separat geführt. Alle Mitarbeiter erhalten eine monatliche Aufstellung über ihr Zeitkonto, über das sie dann flexibel verfügen können.
Aber auch das Unternehmen profitiert durch die Arbeitszeitregelung. Durch die Einführung des Zeitkontos fallen die Kosten für die Samstagsarbeit weg. Laut Betriebsvereinbarung wird ab der 47. Wochenstunde weiterhin ein Zuschlag fällig. Außerdem kann die Autolackiererei Wacker, die zudem noch eine Waschanlage betreibt und Karosserie- und Unfallreparaturen durchführt, flexibel auf die Kundenwünsche reagieren. Und zufriedene Kunden sind die Grundlage für ein gesundes Unternehmen mit Zukunft.

Betrieb

Betriebsname:Wacker GmbH
Straße:Cappenberger Str. 21
PLZ:59394
Ort:Nordkirchen
Internetadresse:www.wacker-autolackierung.de
Betriebsgröße:10 bis 49 Beschäftigte
Gründungsjahr:1966
Wirtschaftssektor:Handel allg., Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Betriebliche(r) Ansprechpartner/in

Name:Inga Wacker
Funktion:Kaufm. Betriebsführerin
Telefon:0 25 96-27 32
Fax:0 25 96-18 80
E-Mail:info@wacker-autolackierung.de


Gestaltungsbereich:

Arbeitszeit

Maßnahmen zur Um- und Neuorganisation von Arbeitszeiten zum Wohl der Mitarbeiter und zur Verbesserung der Produktivität (Arbeitszeitmodelle, Ampelkonto, Schichtarbeit etc.).