Verbesserung der Kommissionierung und des Warentransports
Gestaltungsbereich:
Unternehmens-/ Organisationsentwicklung (Aufbau- Ablauforganisation)zur Übersicht
Auslösendes Ereignis
Anlass für das Good-Practice-Beispiel war das Modellvorhaben ProWare, das auf Grund
- exponentiell gestiegener Unfallzahlen der Kleintransporter über 2,8 bis 3,5t,
- dem steigenden Güterverkehr in der Bundesrepublik Deutschland und
- die bislang unbeachtete Situation der Beschäftigten von Unternehmen, deren Hauptaufgabe nicht im Transport von Waren und Gütern besteht,
ins Leben gerufen wurde.
Ziel
- vorhandene Belastungen und Gefährdungen der Mitarbeiter reduzieren
- Optimierung der Schnittstellen zwischen dem Transport und dessen vor- bzw. nachgelagerten Tätigkeiten
- Optimierung der Kommissionierung
- Optimierung der Routenplanung
- Kontinuierliche Personalauslastung
- Erhöhung der Prozesssicherheit zur Verminderung von Arbeitsunfällen
- Verbesserung des internen Kommunikationsflusses
Lösungsweg
Zur Untersuchung der Thematik und der Verbesserung der Situation im Unternehmen wurde ein leitfadenbasiertes Prozesstuning durchgeführt, das mehrere Phasen besitzt, die im Folgenden näher beschrieben werden.
ZielfestlegungUm das Ziel des Unternehmens für dieses Coaching festzulegen, wurde zunächst im Gespräch mit der Geschäftsführung der Handlungs- oder Beratungsbedarf im Unternehmen erhoben, die Ziele abgeleitet (siehe b) und die beteiligten Personen benannt.
BetriebsanalyseIn der Analysephase wurden die Kommissionierung und der externe Warentransport anhand verschiedener arbeits- und organisationspsychologischer Verfahren analysiert:
- Erfassung der aktuellen und der von den Beschäftigten gewünschten Arbeitssituation anhand eines Fragebogens (Impuls-Test);
- Durchführung von teilstandardisierten Interviews mit den Beschäftigten und den Inhabern zur Erfassung weiterer Problemfelder;
- Einsatz eines Fragebogens zur Arbeitssicherheit;
- Durchführung einer Tätigkeitsanalyse mit zwei Kraftfahrern;
- Beobachtung und Analyse des Produktionsablaufs;
- Durchführung von Licht und Lärmmessungen in verschiedenen Bereichen der Produktion;
- Auswertung vorhandener Kennzahlen zur Beurteilung der Produktions- und Transportprozesse (z.B. Lenkzeiten, Unfallzahlen, Fehlzeiten, Arbeitszeiten).
MaßnahmenworkshopIm Rahmen des Maßnahmenworkshops wurden die Ergebnisse der Analyse den Inhabern und Mitarbeitern aus dem Vertrieb und Qualitätsmanagement zurückgemeldet und Lösungsstrategien zur ganzheitlichen Optimierung erarbeitet.
Die innerhalb des Workshops entstandenen Maßnahmen wurden für die folgende Umsetzung in einem Arbeitsplan festgehalten (z.B. in Form einer To-Do-Liste), terminiert und um die für die Umsetzung zuständigen Personen ergänzt.
MaßnahmenumsetzungIm Anschluss an den Maßnahmenworkshop wurden die erarbeiteten Maßnahmen durch das Unternehmen selbständig umgesetzt. Dabei wurden alle relevanten Mitarbeiter einbezogen, um eventuelle Widerstände gegen die Umsetzung bereits im Vorfeld zu vermeiden.
RückmeldeworkshopDie Umsetzung der im Maßnahmenworkshop erarbeiteten Maßnahmen wurde im Rückmeldeworkshop überprüft und Probleme bei der Umsetzung diskutiert.
ErfolgskontrolleBei der Heinrich Goertz GmbH & Co. KG wurde zum einen die persönliche Einschätzung der Inhaber zum Erfolg des Vorhabens abgefragt. Zum anderen wurde der in Analysephase eingesetzte Impuls-Test bei den Beschäftigten erneut eingesetzt, um Veränderungen in der Beurteilung ihrer aktuellen und der von ihnen gewünschten Arbeitssituation zu erfassen.
Erfolg
Die im Rahmen des Maßnahmenworkshops erfolgreich umgesetzten Maßnahmen waren:
- Optimierung der Beleuchtung in einigen Teilen der Produktion, der Kommissionierung und des Lagers;
- Aktualisierung der Internetseite des Unternehmens;
- Optimierung der Kommissionierung – die Reihenfolge der kommissionierten Paletten wird nach Fahrerwunsch erstellt, damit der Fahrer entsprechend seiner Route laden kann;
- Ergänzend wird dazu die Kommissionierung durch optische Trennung von Lager- und Transportflächen stärker strukturiert;
- Verbesserung der Kommunikation – von der Geschäftsführung zu den Mitarbeitern aber auch an einzelnen Maschinen (z.B. visuelle Unterstützung; Verteilung der Pläne an alle Mitarbeiter);
- Fahrerworkshop zur Verbesserung der Routenplanung und der Anbindung an die Produktion – anschließend wird eine Routenplanungssoftware angeschafft, um weitere Verbesserungen zu erreichen.
Weiterführende Informationen

Die beschriebenen Maßnahmen fanden innerhalb des Modellvorhabens ProWare statt, das durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, des Europäischen Sozialfonds und der Hochschule Niederrhein finanziert wurde. Die Ergebnisse des Modellvorhabens sind in der Handlungshilfe "Sichere, gesunde und effiziente Transportprozesse - Was kleine und mittlere Unternehmen aus den Kennzahlen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes lernen können" (ISBN 978-3-89967-520-7) zusammengefasst.
Betrieb |
Betriebsname: | Heinrich Goertz GmbH & Co. KG |
Straße: | Gewerbering 9 |
PLZ: | 41372 |
Ort: | Niederkrüchten |
Internetadresse: | www.eier-goertz.de |
Betriebsgröße: | 50 bis 249 Beschäftigte |
Gründungsjahr: | 1907 |
Wirtschaftssektor: | - Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln |
Betriebliche(r) Ansprechpartner/in |
Name: | Horst Bremges / Renate Bremges |
Funktion: | Geschäftsführer |
Telefon: | 02163 / 3387-0 |
Fax: | 02163 / 3387-33 |
E-Mail: | info@eier-goertz.de |
Berater/in |
Firma/Institution: | A.U.G.E. Institut der Hochschule Niederrhein |
Name: | Dr. Sandra Laumen |
Telefon: | 02151 / 822-6629 |
Fax: | 02151 / 822-6631 |
E-Mail: | sandra.laumen@hs-niederrhein.de |
Internetadresse: | www.auge-institut.de |
Gestaltungsbereich:
Unternehmens-/ Organisationsentwicklung (Aufbau- Ablauforganisation)
Organisatorische Maßnahmen zur Optimierung der Arbeitsabläufe und Produktionsprozesse unter Einbeziehung der Mitarbeiter (Kommunikation, Ausschüsse und Gremien, Teamarbeit, Software, Transparenz, Qualitätsmanagement etc.).
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