Arbeitsschutz zum Anfassen und Mitmachen
Gestaltungsbereich:
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Auslösendes Ereignis
Um die Unternehmensleitlinie "Safety First" der Firma Johnson und Johnson aus Wuppertal mit neuen Ideen zu beleben und um das Thema Unterweisungen attraktiver zu gestalten wurde die Idee des Sicherheitserlebnistages umgesetzt.
Ziel
Im Werk in Wuppertal hatte man sich schon seit längerer Zeit Gedanken darüber gemacht, wie Unterweisungen effektiver gestaltet werden können. Das Problem, dass Unterweisungen eher als eine Prozedur, die man über sich ergehen lässt, und weniger als ein Informationsgewinn betrachtet werden, haben auch wir gesehen. Besonders bei sich wiederholenden Unterweisungen, ist es schwierig, die Zuhörer wirklich zu erreichen. Bei dieser neuen Form der Unterweisung wurde sehr darauf geachtet, keinen Vortrag im üblichen Sinne zu halten, sondern eher einen Diskussionscharakter mit möglichst vielen Fragen entstehen zu lassen. Jeder, der schon einmal eine Unterweisung durchgeführt hat, weiß, dass zahlreiche Fragen der Teilnehmer ein Indiz dafür sind, dass die Unterweisung die Beteiligten erreicht, ausbleibende fragen dagegen ein sicheres Zeichen für das Gegenteil sind.
Lösungsweg
Als die MitarbeiterInnen von Johnson & Johnson an einem Freitagmorgen im Dezember im Wuppertaler Werk eintrafen, standen alle Maschinen still. Keinen der Beteiligten schien dies zu irritieren oder gar zu beunruhigen. Musste es auch nicht: denn dieser besondere Tag war so im voraus geplant. Die gesamte Belegschaft des europaweit größten Produzenten von Tampons; sonst ein Drei-Schicht-Betrieb; traf sich in der Kantine und bekam dort genaue Anweisungen, sich in kleinen Gruppen zusammen zu finden, um diese neue Form der Unterweisung am Sicherheitserlebnistag zu erleben. Bei der Zusammenstellung der Unterweisungsgruppen war es wichtig, das sich MitarbeiterInnen aus ganz unterschiedlichen Arbeitsbereichen in den Gruppen zusammenfanden. Dies fördert nicht nur das Kennen lernen anderer MitarbeiterInnen sondern auch der anderen Arbeitsplätze und deren Funktion.
An 12 Unterweisungs-Stationen mit unterschiedlichen Themen mussten in einer festgelegten Zeit von den Gruppen aufgesucht werden. Besonders geschulte MitarbeiterInnen standen an den Stationen bereit, um die Unterweisung praxisnah mit den Beschäftigten durchzuführen. Um eine Lernerfolgskontrolle zu bekommen, war nach Durchlauf der zwölf Stationen ein schriftlicher Test mit Fragen zu jeder Station für die Teilnehmer fällig. An möglichst vielen dieser Stationen wurde versucht, die Teilnehmer aktiv in die Unterweisung einzubeziehen.
Erfolg
Die Verantwortlichen waren sichtlich froh, als deutlich wurde, dass dieser Tag ein Erfolg sein würde, was nicht zuletzt daran lag, dass wirklich alle MitarbeiterInnen mitgemacht haben. Der Vorschlag, einen Tag lang den Betrieb stillzulegen, um ausschließlich Unterweisungen durchzuführen, war selbst für Johnson und Johnson ein ganz neuer Weg. Die Unternehmensleitlinie "Safety First" konnte mit dieser Idee neu und effektiv belebt werden. Verschiedene Projekte wurden im Rahmen einer Gesamtkonzeption zum Arbeits- und Gesundheitsschutz umgesetzt.
Betrieb |
Betriebsname: | Johnson & Johnson Operations |
Straße: | Heckinghauser Str. 263 |
PLZ: | 42289 |
Ort: | Wuppertal |
Internetadresse: | www.jnjgermany.de |
Betriebsgröße: | 50 bis 249 Beschäftigte |
Gründungsjahr: | 1948, in der heutigen Form 1978 |
Wirtschaftssektor: | - Herstellung von Textilien |
Betriebliche(r) Ansprechpartner/in |
Name: | Gabriele Hoffmann |
Funktion: | Sicherheitsfachkraft |
Telefon: | 0202 - 6298 - 0 |
Fax: | 0202 - 6298 - 255 |
Gestaltungsbereich:
Unternehmens-/ Organisationsentwicklung (Aufbau- Ablauforganisation)
Organisatorische Maßnahmen zur Optimierung der Arbeitsabläufe und Produktionsprozesse unter Einbeziehung der Mitarbeiter (Kommunikation, Ausschüsse und Gremien, Teamarbeit, Software, Transparenz, Qualitätsmanagement etc.).