Fit und stark durchs Leben
Gestaltungsbereich:
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Auslösendes Ereignis
„Fit und stark“ ist ein Projekt, welches insbesondere für Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen gedacht ist. Das heißt, dass überwiegend Kinder mit Ängsten, Suchtproblemen in der Familie und solche mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen an diesem Projekt teilnehmen. Außerdem wendet es sich an Familien mit Migrationshintergrund. Die Kinder und Jugendlichen, die aus MigrantInnen – Familien stammen, deren Eltern Suchtkrankheiten haben oder deren Eltern sich in Trennungs- oder Scheidungssituationen befinden, sind seelisch beeinträchtigt oder haben Entwicklungsstörungen. Für das Programm sind zwei Altersschwerpunkte vorgesehen, welches zum Einen das Grundschulalter und zum Anderen 12 – 16jährige, sowie deren Eltern, sind. Es besteht die Möglichkeit 8 – 10 Familien aufzunehmen.
Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig und notwendig, solchen Kindern die Chance einzuräumen ihr Leben selbst zu gestalten und ihnen Möglichkeiten in dieser Hinsicht aufzuzeigen. Sie sollen stark werden um den Herausforferungen ihres Lebens stand halten zu können und Hindernisse und Schwierigkeiten meistern zu können. Aus diesem Grund wollen wir ihnen die Möglichkeit bieten an diesem Projekt teilzunehmen um mit den notwendigen Fähigkeiten schon frühzeitig in Kontakt zu kommen.
Ziel
Das Ziel ist es, die Persönlichkeit der Kinder und ihrer Eltern zu stärken, zu fördern und soziale Kompetenzen zu erwerben. Die Ich – Identität und die Kontaktfähigkeit sollen gefördert werden. Weiterhin geht es den Mitarbeitern an diesem Projekt darum, dass die Kinder und deren Eltern Verhalten und Selbstkontrolle einüben und lernen, dass sie sich auf den anderen verlassen können.
Wer ein positives Selbstwertgefühl hat, Konflikte durchsteht und mit Misserfolgen umgehen kann, ist auch weniger suchtgefährdet, wendet nicht so schnell Gewalt an. Diese Stärken wollen wir fördern. Rücksichtnahme auf andere Kinder ist eine wesentliche Gruppenerfahrung hierbei. Der Umgang mit den Tieren fördert dies in besonderer Weise.
Lösungsweg
Dieses Projekt setzt sich aus drei Teilen zusammen:
1. Kinder stark machen
2. Starke Kinder brauchen starke Eltern
3. Fit und stark durchs Leben
Jedes Kind/Jugendlicher soll aktiv mitarbeiten und sich beteiligen. Durch die erlebnispädagogischen Elemente werden die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen motiviert.
Elterngespräche sind vorgesehen. Es kann auch durch die erlebnispädagogischen Veranstaltungen zur Einzelfallhilfe oder zu familientherapeutischen Gesprächen und Maßnahmen kommen. Insbesondere zum Thema Sucht werden hier aufgrund der Vorerfahrungen der Gesundheitsförderer Hilfen angeboten.
Eine eigene Veranstaltung für die Eltern (Starke Kinder/Jugendliche brauchen starke Eltern) wurde bereits gemeinsam mit der Internationalen Frauengruppe „Pantera“ durchgeführt und wird auch in einem Bausteinverfahren weitergeführt werden. Die Aufgaben sind so ausgewählt, dass der/die TeilnehmerIn in „Aktion“ gesetzt wird; z. B. durch motorische Übungen, Rollenspiele, Gestaltung des Aktionsraumes, Bewegungsspiele und Entspannungsübungen. Besonderer Anreiz für TeilnehmerInnen besteht darin, herauszufinden, wie man auf andere wirkt, wie andere einen bewerten und was man bei ihnen bewirkt.
Übungen zur Selbst- und Fremdeinschätzung sind ein immer wiederkehrender Bestandteil der Gruppenstunden. Für die Motivierung der TeilnehmerInnen ist auch wesentlich wie er/sie den Freunden den Sinn des Trainings vermitteln kann. Wenn es ihm/ihr gelingt, zu beschreiben, dass die Anforderungen in der Gruppe, im privaten oder schulischen Bereich helfen, vermittelt dies Ich-Identität und Selbstsicherheit und der/die TeilnehmerInnen werden im Alltag einen Statusgewinn ableiten können.
Im Reiterhof werden Kinderaktionstage unter dem Motto „Kinder stark machen – auf dem Rücken der Pferde“ durchgeführt. Diese wenden sich an Kinder im Grundschulalter (6 – 11 Jahre). „Stark sein“ bedeutet viel mehr als nur Muskeln haben und körperlich fit sein. Um die Anforderungen des Alltags zu meistern, ist vor allem Stärke gefragt im Sinne von sozialer Kompetenz. 2 Pferde sowie 1 Pony und 2 Hunde stehen zur Verfügung. Im Hochseilgarten werden die Teilnehmer mit spezifischen Materialien vertraut gemacht. Der Hochseilgarten befindet sich neben der Frankentherme im Kurort von Bad Windsheim. Entsprechend gut ausgebildete Trainer stehen hier zur Verfügung.
Bei der Selbstbehauptung/Verteidigung wird kein besonderes Material benötigt. Beim Werken, kreativem Gestalten und Malen wird auf die Wünsche der TeilnehmerInnen eingegangen. Ein Kunstmaler wird uns hier vor Ort begleiten. Bei allen Veranstaltungen steht auch eine Heilpädagogin mit zur Verfügung.
Bei der Ausbildung der Eltern wird auf interaktive Elemente Wert gelegt. Eine Grundlage wird das Präventive Dreieck nach Professor Hurrelmann bilden.
Es geht insgesamt darum, was Kinder wirklich brauchen und dass Ersatzbedürfnisse sowie ausweichendes Verhalten kritisch unter die Lupe genommen werden. Dagegen wird die Förderung von sozialen Kompetenzen den Eltern deutlich gemacht. Erfahrungsaustausch und Integration unter den Eltern spielen dabei eine wesentliche Rolle. Auch Orientierungshilfen bezüglich des Schulsystems sind bereits gegeben worden. Auch die Gleichstellungsstelle informiert über Hilfe für Frauen in Notlagen. Selbsthilfegruppen informieren über ihre Themen und Grundlagen. Für den pädagogischen Bereich wird deutlich gemacht, dass Kinder Grenzen und Freiräume brauchen. Der Wert von Ritualen (auch im Sinne von Gewaltprävention) wird verdeutlicht. Hier gibt es auch eine klare Verbindung zu Präventionsmodellen in unseren Kindergärten und Grundschulen. Außerdem gibt es auch Querverbindungen zur Schülermultiplikatorenarbeit des freiwilligen Zentrums der örtlichen Caritas.
Erfolg
Das Projekt stieß nach seiner Durchführung auf großen Zuspruch von Seiten der Teilnehmer. Sehr schon zeigt dies auch die Beschreibung des
Aktionstages vom 20.05.08.
Die Kinder haben offensichtlich an Selbstvertrauen und Sicherheit gewonnen. Die Mütter zeigten zunehmend Verantwortung und Mitarbeit nach anfänglicher Unsicherheit. Es wurde ihnen deutlich, was „konsequentes Führen“ bedeutet. Ein Nachtreffen wurde gewünscht.
Weiterführende Informationen
Ablauf eines Elternseminars (pdf-Datei)
Ablauf des Aktionstages (pdf-Datei)
Anschreiben an die Grundschuleltern (pdf-Datei)
Starke Kinder brauchen starke Eltern (Flyer, pdf-Datei)
Betrieb |
Betriebsname: | Gesundheitsamt Neustadt an der Aisch - Bad Windsheim |
Straße: | Konrad - Adenauer - Straße 2 |
PLZ: | 91413 |
Ort: | Neustadt an der Aisch |
Internetadresse: | www.kreis-nea.de |
Betriebsgröße: | 1 bis 9 Beschäftigte |
Gründungsjahr: | |
Wirtschaftssektor: | Gesundheits- und Sozialwesen |
Betriebliche(r) Ansprechpartner/in |
Name: | Helmut Kühl |
Funktion: | Leitender Sozialpädagoge |
Telefon: | 09161/92-530 |
Fax: | 09161/92-502 |
E-Mail: | helmut.kuehl@kreis-nea.de |
Berater/in |
Firma/Institution: | Gesundheitsamt Neustadt an der Aisch |
Name: | Helmut Kühl |
Telefon: | 09161/92-530 |
Fax: | 09161/92-502 |
E-Mail: | helmut.kuehl@kreis-nea.de |
Gestaltungsbereich:
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung im Sinne einer Stärkung der Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter. Die Angebote wirken sich im Sinne einer Nachhaltigkeit sowohl auf den beruflichen Bereich, als auch das private Umfeld aus (Betriebssport, Sportkurse, Ernährungsberatung etc.).