Mit flexiblen Arbeitszeiten saisonale Schwankungen meistern
Gestaltungsbereich:
Arbeitszeitzur Übersicht
Auslösendes Ereignis
Während einer Informationsveranstaltung des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit des Landes NRW wurde der AIFS-Geschäftsführer Thomas Kiechle auf das Thema "Flexible Arbeitszeitgestaltung" aufmerksam. Für ihn stand danach fest, dass es möglich ist, mehr Flexibilität in die Arbeitszeiten seines Unternehmens zu bringen. Die Ausgangslage war eindeutig: Dem saisonbedingten Arbeitsaufkommen standen bis vor zweieinhalb Jahren starre Arbeitszeiten gegenüber. Arbeitsbeginn und -ende sowie die einstündige Mittagspause waren klar festgelegt.
Ziel
Die AIFS Deutschland GmbH wollte mit neuen Arbeitszeitmodellen saisonalen Schwankungen entgegenwirken, die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen und so effektiver und effizienter werden.
Lösungsweg
Geschäftsführer und Personalleiterin sowie ein Beratungsunternehmen schufen eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aller Abteilungen. Sowohl für die Mitarbeiter im hauseigenen Call-Center, das hauptsächlich mit Teilzeitkräften besetzt ist, als auch für die Beschäftigten in den anderen Abteilungen des Bonner Unternehmens wurde ein neues Modell erarbeitet. Es war recht schnell klar, dass es keine Stechuhren geben sollte.
Die Arbeitsgruppe der AIFS entwickelte gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen ein Ampelkonto, das die Anzahl der selbstverwalteten Mehr- oder Minderarbeit regelt. Jeder Mitarbeiter hält die täglich geleistete individuelle Arbeitszeit in einer Tabelle am Computer fest und leitet diese am Ende des Monats an die Teamleitung bzw. Geschäftsführung weiter, die lediglich die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes überprüfen. Wer jedoch wann arbeitet, dasentscheiden die Beschäftigten in den Abteilungen selbst. Es wurden Funktionszeiten eingeführt, also Zeiten, in denen das unternehmen für die Kunden auf jeden Fall erreichbar sein muss. Das Call-Center sorgt für die generelle Erreichbarkeit für die Kunden während der gesamten Bürozeiten. An einer Anwesenheitstafel tragen Mitarbeiter ein, wenn sie die Arbeit aufnehmen, und wieder aus, wenn sie das Haus verlassen. Sind Kollegen aus den Abteilungen nicht am Arbeitsplatz, erteilen die Beschäftigten des Call-Centers allgemeine Auskünfte oder leiten Nachrichten weiter. Die Funktionszeit dieser Mitarbeiter ist also identisch mit den allgemeinen Bürozeiten. Doch auch die Besetzung des Call-Centers wird von den Beschäftigten selbst organisiert, so dass diese einen direkten Einfluss auf die Planung ihrer Arbeitszeit haben.
Erfolg
Anfangs gab es viele Vorbehalte von Mitarbeitern. Nach einer dreimonatigen Testphase waren die Beschäftigten von ihren neuen Möglichkeiten überzeugt. Alle können je nach Auftragslage ihre Arbeitszeit selbst bestimmen - Hauptsache die Erreichbarkeit für die Kunden ist gewährleistet. Dieser gewonnene Handlungsspielraum wird jedoch ganz unterschiedlich von den einzelnen Beschäftigten genutzt. Einige arbeiten weiterhin im gewohnten Rhythmus, andere schöpfen die Möglichkeiten voll aus, so kann eigentlich jeder nach seinen Bedürfnissen und im Rahmen der vorgegebenen Funktionszeiten seine individuelle Arbeitszeit gestalten.
Mehr Kommunikation und vorausschauende Planung sind notwendig.
Wenn ein Meeting anberaumt wird, kann man nicht einfach davon ausgehen, dass alle da sind. Also muss dieses Meeting früh genug angekündigt werden. Die Kommunikation untereinander ist also wesentlich wichtiger geworden. Allerdings sind nun auch viele Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz, wenn viel zu tun ist, und wenige, wenn es ruhig ist. So bietet das Unternehmen einen hohen Kundenservice und spart Überstundenzahlungen, da die zu viel geleisteten Stunden über das Arbeitszeitkonto wieder in ruhigen Zeiten ausgeglichen werden.
Betrieb |
Betriebsname: | AIFS Deutschland GmbH |
Straße: | Baunscheidtstr. 11 |
PLZ: | 53113 |
Ort: | Bonn |
Internetadresse: | www.aifs.de |
Betriebsgröße: | 10 bis 49 Beschäftigte |
Gründungsjahr: | 1983 |
Wirtschaftssektor: | Erziehung und Unterricht |
Betriebliche(r) Ansprechpartner/in |
Name: | Claudia Hilmer |
Funktion: | Programmmanagerin Work & Travel |
Telefon: | 0228 - 957 30 0 |
Fax: | 0228 - 957 30 10 |
E-Mail: | info@aifs.de |
Ergänzende Angaben
Dauer der Maßnahme: | von 2002 bis 2002 |
Datensatz nicht vorhanden!