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Stiftung Waldenheim Cluvenhagen

Wäschetransport - Mechanische, physische und biologische Risiken

Gestaltungsbereich: Arbeitsschutzorganisation, Arbeitsmittel und Arbeitsumgebung

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Zusammenfassung

In der Stiftung Waldheim Cluvenhagen, sind die Wohngemeinschaften selbst für den Wäschetransport zuständig. Um sicher zu gehen, dass Bewohner, Mitarbeiter und auch die Beschäftigten in der Wäscherei durch die Benutzung von Gitter-Rollcontainern nicht gefährdet sind, wurde eine Analyse des Arbeitssystems Wäschetransport durchgeführt. Als Ergebnis sollen Verbesserungen an der Konstruktion der Wäschewagen selbst erfolgen, sowie Vorschläge zum sicheren Umgang beispielsweise auch mit infektiöser Wäsche.

Auslösendes Ereignis

Gitterbox Aus arbeitsorganisatorischen Gründen wurde der Wäschetransport von der Wäscherei zu den Wohnbereichen und zurück verändert. In der Stiftung leben zurzeit etwa 300 Menschen mit Behinderungen in Wohngemeinschaften. Eine zentrale Wäscherei sorgt für saubere Wäsche (Bettwäsche, Handtücher, Persönliches). Wegen steigender Belegung in der Stiftung Waldheim und höheren Anforderungen in der zeitlichen Abfolge des Wäscheaustauschs, wurde die Zuständigkeit für den Wäschetransport in die Hände der Wohngemeinschaften gelegt.
Heute wird die Wäsche in Eigenregie von Mitarbeitern und Bewohnern der jeweiligen Wohngemeinschaft in Transportwagen (mit Tuch bespannte Gitter-Containerbox – Bockwagen, einseitig lenkbar) zur Wäscherei transportiert. Wohngemeinschaft und Wäscherei befinden sich auf einem Gelände. Handlungsanlass war der Wunsch zur Optimierung der Arbeitsabläufe und zur Gewährleistung eines sicheren Wäschetransportes. Die zuständige Fachkraft für Arbeitssicherheit hat als präventive Maßnahme das Arbeitssystem Wäschetransport und angrenzende Systeme bezüglich möglicher Risiken überprüft und optimiert. Im Fokus standen physische Belastungen (Heben, Tragen, Ziehen, Schieben); biologische Gefährdungen (kontaminierte Schmutzwäsche) und die Funktionalität des Arbeitsmittels "Wäschewagen".


Ziel

  1. Sicherstellen eines funktionierenden, störungsfreien Wäschereitransportes
    - Vermeiden von Verletzungen und Infektionen -
  2. Vorausschauende Analyse zur Ermittlung möglicher Risiken für die Beschäftigten und Bewohner
  3. Implementierung der Erkenntnisse in das bestehende Qualitätsmanagementsystem und Überprüfung bereits bestehender Verfahrensanweisungen zum Wäschetransport

Lösungsweg

Beschäftigter schiebt Wäschewagen Im Sinne des Handlungszyklus wurde die Fragestellung abgearbeitet. Dazu zählte:

a. die Gefährdungsbeurteilung mit Analyse und Auswertung
Ermittelt wurde, dass die Transportwege einwandfrei waren, Stufen und Kanten im Außenbereich waren bereits geebnet, beziehungsweise konnten alternativ umgangen werden. Physische Belastungen treten beim Schieben der Container auf, ebenso wie mechanische Gefährdungen durch die Möglichkeit sich zu quetschen oder zu stolpern. Die Gefahr zu stolpern ist allerdings kaum höher als beim normalen Gehen. Ermittelt wurden scharfe Kanten im Bereich des Bodens am Bockwagen. Die Metallkanten könnten beim Transportvorgang zu Verletzungen der Unterschenkel führen. Sonstige Risiken, zum Beispiel im Bezug auf Ziehen und Schieben von Lasten (Ermittlung gem. Leitmerkmalmethode Ziehen und Schieben), wurden nicht ermittelt. Letztlich war das Ergebnis der physischen und mechanischen Gefährdungsbeurteilung, bis auf die verletzungsbewirkende Bodenplatte, erfreulich. Im Bezug auf die biologischen Gefährdungsfaktoren - kontaminierte Schmutzwäsche - wurde ermittelt, dass die Gefahr nicht auszuschließen sei, dass die verwendeten Kunststoffsäcke reißen und die Wäsche anschließend mit unmittelbarem Hautkontakt aufgesammelt würde. Beim Transport der Säcke werden aus verschiedenen Gründen keine Handschuhe getragen.

b. Die beiden ermittelten Risiken wurden in einem Lösungskonzept berücksichtigt. Hierzu gehörte die eventuelle, hauseigene Konstruktion eines Rahmen- beziehungsweise Kanten-schutzes um die Bodenplatte, womit Verletzungen definitiv ausgeschlossen werden sollen, und das Verstauen der Kunststoffsäcke mit infektiöser Wäsche in Kunststoffbehältern. Obwohl der bestehende Hygieneplan und die vorhandene Verfahrensanweisung "Wäsche-transport und Umgang mit infektiöser Wäsche" bereits vorliegen, wird diese ergänzt durch präzise Anordnungen zur Arbeitstechnik beim Umgang mit verschmutzter Wäsche und zur Nutzung von PSA (z. B. Schutzhandschuhe mit langem Arm). Abgerundet wird das Präventionskonzept durch entsprechende Einweisungen, die jährlich wiederholt werden. Zur Einweisung zählt auch das praktische Training mit einem Wäschewagens auf dem Gelände.

Erfolg

Der verletzungsfreie Zustand wird beibehalten werden. Menschen können nach Prüfung der Sachlage kaum zu Schaden kommen - ein geringes Restrisiko bleibt. Die Aktualisierung der Verfahrensanweisung im Sinne des Qualitätsmanagement der Stiftung Waldheim wird demnächst realisiert.

Der Prozess dauert an.

Weiterführende Informationen

Risikobewertung Leitmerkmalmethode Ziehen und Schieben

Lastenhandhabungsverordnung

Handhabung von Lasten in Altenpflege "Schwere Arbeit leicht gemacht - Ein Leitfaden für die stationäre Altenpflege"

TRBA 250 Biologische Arbeitsstoffe im Gesundheitswesen

Betrieb

Betriebsname:Stiftung Waldenheim Cluvenhagen
Straße:Helene-Grulke-Str. 5
PLZ:27299
Ort:Langwedel
Internetadresse:www.stiftung-waldheim.de
Betriebsgröße:250 bis 999 Beschäftigte
Gründungsjahr:1932
Wirtschaftssektor:Gesundheits- und Sozialwesen

Betriebliche(r) Ansprechpartner/in

Name:Manfred Jakubowski
Funktion:Fachdienstleiter für Fördergruppen
Telefon:04235 8 92 50
Fax:04202 8 9 93 01 96
E-Mail:jakubowski-achim@t-online.de


Gestaltungsbereich:

Arbeitsschutzorganisation, Arbeitsmittel und Arbeitsumgebung

Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Optimierung der Arbeitsplätze zugunsten der Beschäftigten, aber auch zur Steigerung der Produktivität (Lärm, Staub, Reinigungsmittel, Hebehilfen, verstellbare Arbeitstische, Absicherung, Ergonomie etc.).