Kindergärtnern bis zur Rente?
Gestaltungsbereich:
Demografischer Wandel
Zusammenfassung
Der Verein Eltern für Kinder hat seit seinem Bestehen eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Auch wenn das Wachstum und die gute Arbeitgeberattraktivität für die Organisation sprechen, so stehen Sie trotzdem vor zentralen Herausforderungen jetzt und in den nächsten Jahren. Ältere Erzieherinnen gilt es bis zur Rente gesund und arbeitsfähig zu halten – und der Anteil nimmt zu – ebenso wie Anspruchshaltungen von außen sich ändern und politische sowie gesetzliche Vorgaben immer wieder zu Neuerungen führen. Belastungen und Beanspruchungen der Mitarbeiterschaft in den immer wieder anstehenden Veränderungen aber auch im Alltagsgeschäft ist deshalb das zentrale Thema für Eltern für Kinder: „Uns ist klar, dass wir etwas für die Gesundheit unserer Erzieher/-innen tun müssen“, sagt Rita Strecker, langjährige Geschäftsführerin. Deshalb wurden eine Reihe gesundheitsbezogener Maßnahmen im Verlauf der Auseinandersetzung mit demografischen Fragestellungen auf den Weg gebracht.
Auslösendes Ereignis
Der Eltern für Kinder e. V. in Beelen begann vor gut 25 Jahren in Eigeninitiative von Eltern seine Arbeit. Damit startete eine erfolgreiche Entwicklung, die sich bis heute an den wandelnden Bedarf der Familien anpasst.
Im Lauf der Jahre kamen Betreuungsmöglichkeiten und pädagogische Angebote hinzu: Im Jahr 2000 das Familienzentrum, in 2005 der Beelener Spieltreff und in 2013 eine dritte KiTa. Zwischenzeitlich hat der Verein 48 Mitarbeiterinnen und 2 Mitarbeiter.
Diese Veränderungen stellen Anforderungen an die Belegschaft. Öffnungszeiten wurden erweitert, pädagogische Konzepte erneuert, gesetzliche Vorgaben änderten sich. Die Ansprüche und Sorgen der Eltern und auch die Altersspanne der Kinder haben sich verändert und es geht eben auch sehr lebhaft in einer Kindertagesstätte zu. Belastungen für Beschäftigte haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen.
Hinzu kommt der deutlich zunehmende Fachkräftemangel. Waren es vor 5 Jahren noch 80 Bewerbungen auf eine Stelle, so sind es heute nicht mal mehr 10. Gleichzeitig verändert sich auch die Personalstruktur: es gibt mehr ältere Erzieherinnen und mehr Teilzeitkräfte und viel mehr Berufswiedereinsteiger/--innen, die das Ziel haben, bis zur Rente in diesem Beruf zu arbeiten.
Ziel
- Förderung der Gesundheit der Erzieher/innen
- Bessere Balance zwischen Arbeit und Erholungsphasen herstellen
- Entlastungen bei steigenden Anforderungen schaffen (Teamarbeit, Arbeitsorganisation)
- Professionelle Begleitung der Kinder im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen sicher stellen
- Aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Arbeit schauen können (jung – älter)
Lösungsweg
Über eine Prozessberatung, die sich auf das Verfahren DEMOGRAFIE AKTIV stützte, und in einem intensiven Austausch mit vier weiteren Einrichtungen des sozialen Bereichs zu verschiedenen demografischen Themen, ist Eltern für Kinder Ende 2011 in eine intensive Auseinandersetzung zum Personalmanagement im demografischen Wandel gestartet. Unterstützt wurden sie dabei durch die Paritätische Akademie und eine Prozessberaterin.
In einer gründlichen Analyse wurden die Gesundheitsbelastungen betrachtet, die nicht nur im physischen, wie z. B. durch niedriges Mobiliar, schweres Heben oder beanspruchte Stimme, sondern ebenso im psychischen Bereich, wie z. B. durch täglichen Lärm, hohe Aufgabenvielfalt, Verhaltensprobleme der Kinder oder schwierige Elternbegleitung, zu finden sind. Die ersten 2 Erzieherinnen sind zwischenzeitlich über 50, die nächsten beiden folgen in Kürze, der Altersdurchschnitt wird in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Deshalb standen in der Bewertung der demografischen Risiken das Thema Gesundheit und Arbeitsorganisation ganz weit vorne.
Nach der Analyse- und Bewertungsphase wurde ein Maßnahmenplan erstellt und Leitlinien formuliert. Ein Reviewtermin mit der Prozessberatung knapp ein Jahr nach dem Startschuss der Maßnahmenumsetzung zeigte erste Erfolge, aber auch, dass die Arbeit an den zentralen Themen nicht aufhört, sondern ein Dauerprozess ist.
Erfolg
Eltern für Kinder hat ein reichhaltiges Maßnahmenbündel auf den Weg gebracht. Neben einer Betriebsärztin wird zwischenzeitlich auch ein Gesundheitscoach eingesetzt. Gesundheit ist quartalsmäßiger Tagesordnungspunkt auf Leitungsebene, die den Stand der Dinge zusammen trägt und laufend weitere Maßnahmen verabschiedet.
Auch in den jährlichen Mitarbeitergesprächen wurden zwischenzeitlich Fragestellungen zu Belastungen und Stress integriert, sodass allen Führungskräften und Beschäftigten bewusst wird, dass dies ein wichtiges und sehr ernst zu nehmendes Thema ist. Rückmeldungen gehen in den Führungskreis und fließen somit wieder in weitere Maßnahmen ein.
Intensive Beratung durch eine externe Arbeitsschutz-Fachkraft hat ein Arbeitsschutz-Konzept hervor gebracht, das u. a. klare Anforderungen zu Arbeitshilfen und -materialen und den erforderlichen Impfschutz beinhaltet.
Auch Qualifizierungen zu „schwierigen Elterngesprächen“, „Bewegung“, „Trommeln“
oder „Arbeits- und Gesundheitsschutz durch Stress-Management“ werden von den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerne genutzt.
Der erstellte Maßnahmenplan wird laufend fortgeführt und mit neuen Maßnahmen ergänzt.
Vorstand und Geschäftsführung sind sehr zufrieden mit dem Prozess und den Impulsen: Mit den begonnenen Maßnahmen sind die Grundlagen geschaffen, auch bis ins Rentenalter arbeitsfähig zu bleiben!
Betrieb |
Betriebsname: | Eltern für Kinder e.V. |
Straße: | Borgkamp 14 |
PLZ: | 48361 |
Ort: | Beelen |
Internetadresse: | www.efk-beelen.de |
Betriebsgröße: | 50 bis 249 Beschäftigte |
Gründungsjahr: | 1987 |
Wirtschaftssektor: | Gesundheits- und Sozialwesen |
Betriebliche(r) Ansprechpartner/in |
Name: | Rita Strecker |
Funktion: | Geschäftsführung |
Telefon: | 02586-881865 |
E-Mail: | rita.strecker@efk-beelen.de |
Berater/in |
Firma/Institution: | GOM mbH |
Name: | Dr. Helga Unger |
Telefon: | 0241-4018495 |
E-Mail: | h.unger@gom.de |
Internetadresse: | www.gom.de |
Gestaltungsbereich:
Demografischer Wandel
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