Belastungen in der sozialen Arbeit abfedern
Gestaltungsbereich:
Demografischer Wandel
Zusammenfassung
ViA Bochum - Verein für integrative Arbeit e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und setzt sich seit 1978 dafür ein, dass jeder Mensch gleichermaßen eine Chance zur persönlichen, beruflichen und kulturellen Entfaltung erhält. Ursprünglich hervorgegangen aus der Straffälligenhilfe kamen bald weitere Geschäftsfelder hinzu: Beschäftigungsförderung, freier Träger der Jugendhilfe, stationäre Wohngemeinschaften. Im sozialen Bereich sind die Mitarbeitenden oft hohen psychischen Belastungen ausgesetzt. Dies war ein Ansatzpunkt für ViA Bochum, sich mit demografischen Fragestellungen auseinanderzusetzen, ebenso wie die älter werdenden Leitungskräfte und deren bevorstehenden Rentenübergänge. In einem systematischen Analyse-, Bewertungs- und Gestaltungsprozess mit mehreren Workshops über alle Leitungsebenen hinweg und gemeinsam mit den Beschäftigten wurden Themen identifiziert und Maßnahmen diskutiert und verabschiedet. ViA Bochum sieht dies als Start in einen sich fortlaufend stabilisierenden Prozess der guten Zusammenarbeit über die Bereiche hinweg und der Entwicklung gemeinsamer Handlungshilfen und –richtlinien für alle Beschäftigten.
Auslösendes Ereignis
ViA Bochum hat in den letzten Jahren ein starkes Wachstum vorzuweisen und beschäftigt derzeit über 100 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unterschiedliche Organisationseinheiten sind entstanden, deren Vernetzung eine wichtige Aufgabe für die Leitungskräfte ist. So hat man auch Möglichkeiten gesucht, um sich von „außen“ Anregungen zu verschaffen und den eigenen organisationalen Entwicklungsprozess voran zu treiben. ViA Bochum hat schließlich als eine von fünf Pilotorganisationen an dem Rückenwind Projekt „Demografie Parität“ teilgenommen und damit die intensivere Auseinandersetzung mit demografischen Fragestellungen gestartet.
Ziel
In einigen Bereichen des ViA Bochum gab es bereits einen Großteil älterer Mitarbeiter, die zudem unter belastenden Arbeitsbedingungen (Schichtdienste) seit Jahren tätig waren – hier sollte mit dem Start des Projektes überlegt werden, wie Belastungen insgesamt für die Beschäftigten reduziert werden können. Gleichzeitig standen mehrere Mitarbeiter/innen mit hohem Erfahrungsschatz einige Jahre vor dem Renteneintritt. Auch hier sollten Möglichkeiten zur Gestaltung dieser Übergänge entwickelt werden. Auch wenn das Projekt während seiner Laufzeit klare Anstöße lieferte, war dies jedoch nur ein Teil der Zielsetzung. Insgesamt ging es darum, demografische Herausforderungen fortlaufend zu identifizieren, das Personalmanagement weiter zu professionalisieren sowie die Zusammenarbeit über Bereichsgrenzen hinweg immer weiter zu fördern. Dafür hat der ViA Bochum sich einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der sukzessive abgearbeitet aber auch laufend überarbeitet und erneuert wird.
Lösungsweg
Den Einstieg in den Prozess stellte eine Altersstrukturanalyse der Mitarbeitenden dar. Zunächst ließ das Durchschnittsalter der Mitarbeitenden kein Auffälligkeiten im Vergleich zu anderen Unternehmen erkennen: Ein Mittelwert von 41,5 Jahren ist eher durchschnittlich. Betrachtete man jedoch einzelne Bereiche bzw. Projekte ergaben sich Auffälligkeiten: Das Team der Wohngemeinschaft und das Team der Betreuungsweisung wiesen ein deutlich höheres Durchschnittsalter auf (47 und 48 Jahre). Noch signifikantere Auffälligkeiten wies das Durchschnittsalter nach Berufsgruppen auf: Die Führungskräfte verzeichneten ein Durchschnittsalter von 56,2 Jahren. Eine Analyse der Fehlzeiten in Relation zum Alter zeigte entgegen der Erwartungen, dass Ältere eher seltener fehlen als Jüngere. In den folgenden Monaten wurden dann insgesamt fünf Workshops mit Mitarbeiter/innen aus allen ViA-Bereichen sowie mehrere Projektbesprechungen durchgeführt. Hier wurden die betriebliche Situationsbeschreibung und deren Bewertung mit „demografischer Brille“ vorgenommen, Handlungsbedarfe identifiziert, fortlaufend Ideen für Maßnahmen entwickelt und angelaufene Umsetzungen besprochen und justiert.
Erfolg
In diesem Prozess wurden eine Menge neuer aber auch „alter“ Themen (wieder) aufgegriffen. Die ursprüngliche Zielsetzung der Belastungsreduzierung und der Rentenübergänge standen zwar weiterhin auf der Zielagenda, aber es kamen deutlich mehr Themen hinzu. So wurden die Mitarbeiter/innenjahresgespräche überarbeitet (Integration Gesundheit und Übergänge), kurze Rückkehrgespräche etabliert, die Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit schwierigem Klientel erhöht, Erleichterungen für die Außendienstmitarbeiter/innen geschaffen, eine einheitliche IT-Landschaft und die Qualifizierung dafür voran getrieben, die Einarbeitung Neuer systematisiert u.v.m. Ein Organisationsleitfaden soll sämtliche „Standards“ bei dem ViA Bochum zukünftig abbilden.
„Auch wenn wir demografisch noch kein drängendes Problem haben, gilt es für uns, unsere Organisation für die zukünftigen Herausforderungen gut aufzustellen und attraktiv zu machen. Und das haben wir mit dieser systematischen Arbeit in den verschiedenen Themenfelder des Personalmanagements getan und sind ein gutes Stück dabei vorangekommen“, so Heribert Geisler, Geschäftsführer des ViA Bochum.
Betrieb |
Betriebsname: | ViA Bochum e.V. – Verein für integrative Arbeit |
Straße: | Harpener Feld 14 |
PLZ: | 44805 |
Ort: | Bochum |
Internetadresse: | www.via-bochum.de |
Betriebsgröße: | 50 bis 249 Beschäftigte |
Gründungsjahr: | 1978 |
Wirtschaftssektor: | Gesundheits- und Sozialwesen |
Betriebliche(r) Ansprechpartner/in |
Name: | Heribert Geisler |
Funktion: | Geschäftsführung |
Telefon: | 0234 95541-51 |
E-Mail: | heribert.geisler@via-bochum.de |
Berater/in |
Firma/Institution: | GOM mbH |
Name: | Dr. Helga Unger |
Telefon: | +49 241 463 752 37 |
E-Mail: | h.unger@gom.de |
Internetadresse: | www.gom.de |
Gestaltungsbereich:
Demografischer Wandel
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