Betriebliches Eingliederungsmanagement als Bestandteil betrieblicher Gesundheitsförderung
Gestaltungsbereich:
Demografischer Wandel
Auslösendes Ereignis
Die hohe Fehlzeitenquote der VER hat, vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der damit einhergehenden Alterung der Belegschaft, zum Abschluss einer „Betriebsvereinbarung zur Gesundheitsförderung und zur Betreuung der Mitarbeiter/innen bei Fehlzeiten“ geführt.
Die Ergebnisse der Altersstrukturanalyse des Unternehmens zeigen, dass die höchsten Fehlzeitenquoten der VER in dem Kernbereich des Unternehmens – dem Fahrdienst – sowie in der Werkstatt auftreten. Die Fehlzeiten und die damit einhergehenden Leistungseinschränkungen der Beschäftigten haben die VER dazu veranlasst, die Betriebsvereinbarung im Rahmen des Projektes hinsichtlich ihrer Kompatibilität mit dem BEM gemäß § 84 Abs. 2 SGB IX (siehe Abbildung) zu überprüfen und wichtige Aspekte des BEM in die Betriebsvereinbarung zu integrieren.
Ziel
Ziel der Geschäftsleitung und des Betriebsrates ist es, die Fehlzeitenquote durch Maßnahmen zur Gesundheitsförderung sowie zur Betreuung der Beschäftigten bei Fehlzeiten dauerhaft zu senken und so die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Durch die Berücksichtigung des § 84 Abs. 2 SGB IX soll darüber hinaus die Wiederherstellung sowie der Erhalt der Arbeitsfähigkeit leistungsgewandelter Beschäftigter gewährleistet werden.
Lösungsweg
Ein Vergleich der Betriebsvereinbarung mit wichtigen Aspekten des BEM machte folgende vordringliche Handlungsbedarfe deutlich:
- Eine zentrale Herausforderung stellt die Identifizierung arbeitsbedingt erkrankter Beschäftigter und deren Abgrenzung von motivationsbedingt abwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dar.
- Wichtig ist in ersterem Zusammenhang die Umsetzung einer deeskalierende Gesprächsführung im Umgang mit „tatsächlich“ arbeitsbedingt erkrankten Beschäftigten
- Um auf arbeitsbedingte Erkrankungen angemessen reagieren zu können, sind Maßnahmen der Verhaltensprävention – wie sie im Rahmen der Betriebsvereinbarung vorgesehen sind – um Maßnahmen der Verhältnisprävention zu ergänzen
- Zur systematischen Erfassung der im Rahmen von Krankenrückkehr-/ Eingliederungsgesprächen identifizierten Ursachen für Fehlzeiten ist die Entwicklung eines Dokumentations- bzw. Auswertungskonzeptes sinnvoll, welches neben arbeitsbedingten Ursachen sowie ihren Einflussfaktoren auch private Ursachen für Fehlzeiten berücksichtigt. Der Einsatz dieses Instrumentes sowie die regelmäßige Auswertung der erfassten Äußerungen eröffnet dem Unternehmen die Möglichkeit, durch die Einleitung bedarfsorientierter Maßnahmen angemessen auf bestehende Missstände zu reagieren
Erfolg
Auf Basis der im Rahmen der Betriebsvereinbarung geregelten Vorgehensweise wurden kürzlich die ersten Krankenrückkehr-/ Eingliederungsgespräche mit erkrankten Beschäftigten geführt. Aufgrund der kurzen Vorlaufzeit, liegen derzeit noch keine einschlägigen Erfahrungen in der Umsetzung der entwickelten Konzepte zum Umgang mit Fehlzeiten vor.
Um geplante Maßnahmen zu einem guten Gelingen zu bringen, ist es erforderlich, dass das Unternehmen hierzu ausreichende zeitliche, personelle und finanzielle Mittel zur Verfügung stellt.
Betrieb |
Betriebsname: | Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) |
Straße: | Wuppermannshof 7 |
PLZ: | 58256 |
Ort: | Ennepetal |
Internetadresse: | www.ver-kehr.de |
Betriebsgröße: | 50 bis 249 Beschäftigte |
Gründungsjahr: | 1907 |
Wirtschaftssektor: | Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen |
Betriebliche(r) Ansprechpartner/in |
Name: | Thomas Schulte |
Funktion: | Geschäftsführer |
Telefon: | 02333-9785-90 |
Fax: | 02333-9785-15 |
E-Mail: | Thomas.schulte@ver-kehr.de |
Berater/in |
Firma/Institution: | Prospektiv GmbH |
Name: | Daniela Marino |
Telefon: | 0231-556976-13 |
Fax: | 0231-556976-30 |
E-Mail: | marino@prospektiv-do.de |
Internetadresse: | www.prospektiv.de |
Gestaltungsbereich:
Demografischer Wandel
Strategien und Maßnahmen zur Bewältigung des Demografischen Wandels und langfristige strategische Ansätze zur Prävention (Lebenslanges Lernen, altersgemischte Teams, Altersstrukturanalyse etc.).