Fit und beschäftigungsfähig bis zur Rente
Gestaltungsbereich:
Demografischer Wandel
Zusammenfassung
Das Good-Practice-Beispiel ist im Rahmen des Projektes Innova – Innovationsstrategien für Verkehrsunternehmen mit alternden Belegschaften – entwickelt worden. Das Projekt zielt darauf ab, Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs in NRW auf die Anforderungen des demografischen Wandels vorzubereiten. Die beteiligten Unternehmen sollen dazu befähigt werden, die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit ihrer Belegschaften durch die Entwicklung und Umsetzung innovativer Gestaltungsmaßnahmen langfristig zu sichern.
Auslösendes Ereignis
Die demografische Entwicklung und die damit verbundene Herausforderung, den Personalbestand trotz zunehmender Alterung der Belegschaft zu sichern, stellt insbesondere die Unternehmen des ÖPNV vor eine große Herausforderung: Ein Großteil der Beschäftigten sind im Fahrdienst – dem Kerngeschäft des ÖPNV – tätig.In vielen arbeitswissenschaftlichen Untersuchungen ist gezeigt worden, dass es sich bei der Fahrdiensttätigkeit um eine Tätigkeit mit besonderen Anforderungen an das Personal handelt, die mit oftmals hohen Fehlzeiten aufgrund arbeitsbedingter Gesundheitsbeeinträchtigungen und damit Fahrdienstuntauglichkeit einhergeht.Die Ergebnisse der Altersstrukturanalyse der BOGESTRA spiegeln diese Beobachtung wieder: Die prozentuale Verteilung der AU-Tage ergibt das übliche Bild mit den Spitzen im Fahrdienst und in der Werkstatt. Die Verteilung der AU-Tage auf die Altersgruppen zeigt ein langsam ansteigendes Bild ab 30 Jahren. Die Kohorte der über 50-Jährigen weist die höchsten durchschnittlichen AU-Tage auf.
Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, hat die BOGESTRA ihr bisheriges Case-Management weiterwickelt und um Aktivitäten des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) erweitert. Das Unternehmen plant, das BEM – welches als Baustein eines ganzheitlichen Gesundheitskonzeptes verstanden wird – einer kontinuierlichen Optimierung zu unterziehen.
Ziel
Durch die Optimierung von Maßnahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) soll das Unternehmen dazu befähigt werden, die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit arbeitsbedingt gesundheitlich beeinträchtiger Mitarbeiter(innen) bis in Renteneintrittsalter zu sichern.
Lösungsweg
In Orientierung an die Ergebnisse einer Bestandsaufnahme- Checkliste zum Thema BEM, welche Aufschluss über den Erfüllungsgrad der aufgelisteten Anforderungen sowie möglicher Handlungsbedarfe gab, wurden folgende Aufgaben von der BOGESTRA angegangen:- Entwicklung eines Konzeptes zur breitenwirksamen und nachhaltigen Information der Beschäftigten via Intranet und Flyer
- Erarbeitung eines möglichen idealtypischen Konzeptes mit dem Ziel einer eindeutigen Zuordnung von Personal auf mögliche alternative Arbeitsplätze (siehe Abbildung; als Planstellen bezeichnet )
- Entwicklung eines Konzeptes zur standardisierten Vorgehensweise hinsichtlich der Wiedereingliederung der Betroffenen auf den ursprünglichen Arbeitsplatz sowie der Erfassung und der Prioritätensetzung von sogenannten Leicht- bzw. Lernarbeitsplätzen
Um geplante Maßnahmen zu einem erfolgreichen Gelingen zu bringen, ist es erforderlich, dass hierzu genügend zeitliche, personelle und finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Erfolg
Mittels der entwickelten Instrumente, die von der BOGESTRA in das vorliegende Gesamtkonzept zum BEM integriert wurden, konnten bereits folgende Ergebnisse erzielt werden: - Die Beschäftigten sind umfassend über die Ziele, die Vorgehensweise sowie die Zuständigkeiten des BEM informiert sowie über die Dringlichkeit des Themas vor dem Hintergrund des demografischen Wandels
- Das Personalinformationssystem (PIS) soll in die Lage versetzt werden, sämtliche freie bzw. frei werdende Stellen sowie verübergehende Personaleinsatzmöglichkeiten zu identifizieren
- Vorhandene sowie potenziell zur Verfügung stehende sogenannte Leicht- bzw. Lernarbeitsplätze sollen anhand von Identifizierungsregeln ermittelt werden können
Weiterführende Informationen
Das Good-Practice-Beispiel ist im Rahmen des Projektes Innova – Innovationsstrategien für Verkehrsunternehmen mit alternden Belegschaften – entwickelt worden. Das Projekt zielt darauf ab, Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs in NRW auf die Anforderungen des demografischen Wandels vorzubereiten. Die beteiligten Unternehmen sollen dazu befähigt werden, die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit ihrer Belegschaften durch die Entwicklung und Umsetzung innovativer Gestaltungsmaßnahmen langfristig zu sichern.
Betrieb |
Betriebsname: | Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft (BOGESTRA) |
Straße: | Universitätsstraße 58 |
PLZ: | 44789 |
Ort: | Bochum |
Internetadresse: | www.bogestra.de |
Betriebsgröße: | 1000 und mehr Beschäftigte |
Gründungsjahr: | 1896 |
Wirtschaftssektor: | Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen |
Betriebliche(r) Ansprechpartner/in |
Name: | Frank Brand |
Funktion: | Leiter Personalcontrolling, strategische Planung |
Telefon: | 0234303-2203 |
Fax: | 0234303-3203 |
E-Mail: | Frank.Brand@bogestra.de |
Berater/in |
Firma/Institution: | Prospektiv GmbH |
Name: | Daniela Marino |
Telefon: | 0231-556976-13 |
Fax: | 0231-556976-30 |
E-Mail: | marino@prospektiv-do.de |
Internetadresse: | www.prospektiv.de |
Gestaltungsbereich:
Demografischer Wandel
Strategien und Maßnahmen zur Bewältigung des Demografischen Wandels und langfristige strategische Ansätze zur Prävention (Lebenslanges Lernen, altersgemischte Teams, Altersstrukturanalyse etc.).